INDIANISCHE WEISHEIT

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen und der letzte Indianer vertrieben wurde,
werdet ihr feststellen, dass ihr euch selber vernichtet habt.“

Brandrodung am Amazonas

Entwicklung von 2010 bis 2021 - jeweils am 5. September, dem offiziellen Tag von Amazônia. Gründe für den Klimawandel sichtbar gemacht. Die Vernichtung des Urwalds aufgenommen durch NASA Satelliten.

 

Der Regenwald braucht mindestens hundert Jahre, um sich zu erholen

Aus dem Magazin "DER SPIEGEL" von Julia Köppe, 2019

Die verheerenden Brände im Amazonas-Regenwald gefährden das gesamte Ökosystem. Dem durch Rodungen und Klimawandel geschwächten Ökosystem droht der Kollaps. (...)

BRANDRODUNG UND VERGIFTUNG

Die grüne Lunge brennt

Der Regenwald in Brasilien ist der größte der Welt - doch er wird immer kleiner: Zwischen August 2019 und Juli 2020 wurden im Amazonasgebiet insgesamt 11.088 Quadratkilometer Dschungel durch Abholzung und Goldschürfung zerstört, wie die brasilianische Weltraumbehörde INPE auf Basis von Satellitenbildern mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Waldreduzierung in 2020 allein durch Abholzung um 9,5 Prozent. Die gerodete Fläche ist größer als der Inselstaat Jamaika.
Der Regenwald am Amazonas gilt als "grüne Lunge" der Erde. Weil er immense Mengen an CO2 bindet, hat er auch für das Weltklima größte Bedeutung.
Aktivisten warnten schon früh, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den brasilianischen Regenwald werden würde: Fauna und Flora auf dem Weg in eine Vernichtung außergewöhnlichen Ausmaßes.

Neben der Abholzung und der Vergiftung von Flüssen werden, wie die Karte deutlich zeigt, im gesamten Amazonasgebiet riesige Flächen (in rot) mit Pestiziden aus der Luft zerstört - ähnlich wie im Vietnamkrieg -, um Ackerland für Soja oder Vieh zu gewinnen. Damit gelangen diese Pestizide auch in den globalen Nahrungskreislauf. Also auch zu uns. Ganz zu schweigen von der Zerstörung des Lebensraumes der in diesen Gebieten lebenden Völker.

SOJAERNTE

Sojaproduktion bedroht brasilianischen Urwald

Tofu, Sojamilch und Sojasoße:
80 Prozent der begehrten Bohne werden zu Schrot verarbeitet, das anschließend als Futtermittel in Tiertrögen landet. Denn weltweit wächst der Hunger auf Fleisch und das lässt sich mit den relativ günstigen Soja-Futtermitteln gut produzieren.
Von 2000 bis 2010 wurden 24 Millionen Hektar Land in Südamerika durch Brandrodung und Abholzung zu Ackerflächen. So gehen einzigartige Lebensräume für Pflanzen und Tiere verloren, fruchtbarer Boden wird zerstört und das lebensnotwendige Wasser verseucht.

GOLDGRÄBER

Illegale Goldgräber zerstören den Regenwald


Entlang der Straßen und Flüsse, die sich durch den Regenwald ziehen, entstehen an den Rändern schlammige, braune Flecken: illegale Goldminen. Jeden Tag machen sich Hunderte von Minenarbeitern auf die Suche nach Gold - Alltag im größten Regenwald der Welt. Ein weiterer Grund für die systematische Zerstörung des Regenwaldes und die Vergiftung der Flüsse.


ARTE - Reportage

Die Geschichte der Nationalstraße BR 163 veranschaulicht auch die Beziehung Brasiliens zum Regenwald im Amazonasbecken.
Konflikt zwischen Wirtschaft und Naturschutz.