
„Saudade“
Ursprung und Motivation für diese Ausstellung
„Sehnsucht“
Wehmut und Heimweh
KLAUS PAVEL
KLAUS PAVEL
Mein Name ist Klaus Pavel.
Ich bin in Berlin geboren, Unternehmer in Aachen und seit 1988 Konsul des Landes Brasilien in der zweiten Generation.
Unsere Familie ist nach dem Krieg nach Brasilien ausgewandert. Wir haben viele Jahre dort gelebt. So bin ich mit dem Land eng verbunden und mit der indigenen Kultur erstmalig in Verbindung gekommen. Ich liebe dieses Land und seine Menschen. Brasilien ist sozusagen meine dritte Heimat nach Berlin und Aachen. „Saudade“ ist ein Wort aus dem portugiesichen, welches alles umschliesst:
Sehnsucht, Wehmut und Heimweh, welches mich immer wieder dorthin zurück führt. Das Land, die Menschen und die „Saudade“ haben mich geprägt.

RNA Hauptwerk in Aachen (mit 7 produzierenden Niederlassungen in der EU & GB)
125 Jahre Rheinnadel & 50 Jahre Rhein Nadel Automation (RNA)
1956 kehrte die Familie wieder nach Deutschland zurück und landete zufällig in Aachen. Hier habe ich dann, nach meinem Studium an der RWTH und einigen beruflichen Wanderjahren im Rahmen unserer Unternehmensgruppe die mein Vater nach seiner Rückkehr aus Brasilien erworben hatte, das Unternehmen Rhein Nadel Automation (RNA) gegründet und aufgebaut. Nach 50 Jahren ist es weltweit das größte Unternehmen auf dem Gebiet der automatisierten Handhabung von Werkstücken - mit 8 Werken, davon vier im europäischen Ausland.
2023 feierte die Dachgesellschaft Rhein Nadel ihr 125-jähriges und das Tochterunternehmen RNA ihr 50-jähriges Jubiläum. Dies war der wesentliche Anlass zu dieser Ausstellung.
Sich sozial, kulturell oder für die Gemeinschaft einbringen – auch das haben wir im Laufe unseres Lebens gelernt: Ein Muss für jeden Unternehmer, insbesondere für jemanden der fast immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen durfte.

Sammlung von 150 Objekten
Der Aufenthalt in Brasilien hat mich geprägt. Viele davon wurden in dem Katalog Nekrei von Prof. Boglar (*1929 | +2004) - einem Kenner der Szene - zusammengestellt und in drei Sprachen beschrieben. Im Jahr 1998 habe ich anlässlich des 100-jährigen Bestehens des ersten Unternehmens unserer Gruppe im Ludwig Forum Aachen erstmals einige Objekte dieser Kultur ausgestellt.
Da die Fundacao Pavel in Brasilien auch viele Kinder indigenen Ursprungs betreut, wurde die ganze Sammlung der Fundacao Pavel in Brasilien geschenkt. Diese hat sie nun der "Nekrei..." e.V. und dem Honorarkonsulat in Aachen als Leihgabe zur Verfügung gestellt.
Bei der Planung und Gestaltung der Ausstellung halfen die Ethnologen Luis Burgla, Serge Geraud und Werner Hammer. Ihr völkerkundliches Wissen führte sie schon in frühen Jahren, auf mehrjährige Expeditionen zu den Indigenen Amazoniens. So sind sie gute Kenner der indigenen Kulturen Brasiliens geworden. Ihnen allen, sowie Andreas Petzold (Galerist) und Costas Leventakos (Suermond Museum) und Heiko Fuß (Recom, Technische Ausführung) gebührt an dieser Stelle mein Dank für ihre Mitarbeit bei der Gestaltung der Ausstellung.

„Xingu“ Indianer
zu Gast in Aachen
Damals anlässlich der Ausstellung im Ludwig Forum war auch ein Indianer aus dem Stamm der „Xingu“ anwesend, der hier in Aachen erstmals in die westliche Zivilisation eintauchte. Vom Dorf mitten im Urwald über den Amazonas ins Flugzeug direkt nach Aachen. Unvorstellbar, zumindest damals noch. Zum Abschied schenkte er mir seinen ganz persönlichen Kopfschmuck. Seit dieser Zeit bin ich, wenn auch mit Unterbrechungen, immer wieder im Kontakt mit ihm. Denn seitdem sich das mobile Telefon auch bei den Indianern breit gemacht hat ruft er mich immer wieder mal an. Eine besondere Freundschaft in eine ganz andere Welt ist entstanden. Leider habe ich es versäumt, einmal seinen vielen Einladungen in seinen Kral zum Stamm der Kayapo mitten im Urwald zu folgen. Das bedaure ich heute sehr!
All das hat dazu geführt, dass ich in 2019 beschloss den Verein „NEKREI“ zu gründen, um so die Sammlung der Stiftung FUNDACAO PAVEL als Leihgabe in einer permanenten Ausstellung auch der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Ich glaube, dass es sich hier um eine ganz besondere Ausstellung handelt, die in dieser Form - vielleicht sogar einmalig - eine Vielzahl unterschiedlichster indigener Objekten aus dem Amazonasgebiet zeigt. Da durch den Grossbrand des Nationalmuseums in Rio de Janeiro im Jahr 2018 auch die anthropologische Abteilung völlig abgebrannt ist, kommt dieser Ausstellung eine besondere Bedeutung zu.
Die Ausstellung die anlässlich des 125-jährigen Bestehens unseres Unternehmens RHEINNADEL GmbH - erstmals in 2023 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde - befindet sich auf dem Firmengelände in meinen ehemaligen Büroräumen, welche entsprechend umgestaltet wurden. Hier mischen sich auf eine ganz besondere Weise Heimweh, Abenteuer, Unternehmertum und Neugier zu einer besonderen Atmosphäre der Wehmut und Sehnsucht und führen in eine völlig andere Welt. Alle ausgestellten Objekte sind Gebrauchsgegenstände der Neuzeit, wie sie auch heute noch Verwendung finden , sind Eigentum einer Stiftung in Brasilien und wurden uns leihweise zur Verfügung gestellt.
„Wir wollen mit der Ausstellung auch einen kleinen Beitrag zu dem kulturellen Leben der Stadt Aachen leisten. Ich hoffe, dass mir das mit dieser einmaligen und besonderen Ausstellung auch gelungen ist.“
„NEKREI“ unterstützt auch unser Anliegen:
die Kinder in Brasilien

Pavel Children Foundation
Die Pavel Children Foundation (PCF) wurde unter dem Dach der Sternsinger Stiftung von der Familie Pavel 2018 gegründet und wird von dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" verwaltet. Daneben gibt es in Brasilien die FUNDAÇÃO PAVEL (FP) als brasilianische Stiftung, die 1992 in Nordbrasilien nach der Idee von Gudrun und Klaus Pavel und Iva Carvalho Engels gegründet wurde. Ziel war es, in den ärmsten Gebieten des Landes soziale Verantwortung zu übernehmen.
Hier betreuen über 50 MitarbeiterInnen Kinder und Jugendliche u.a. auch Abkommen verschiedener Ethnien der Indigenen Völker Brasiliens. Beide Stiftungen werden aus Aachen zentral gesteuert und finanziert. Immer nach dem Motto „gib mir die Angel und nicht den Fisch“ im Vertrauen auf das Ziel einer in absehbaren Zeit unabhängigen Selbstständigkeit. Mitfinanziert werden beide Stiftungen durch Spenden von der Rheinnadel Automation (RNA), sowie der Familie Pavel und deren Freunden und weiteren Insitutionen. Die Stiftung verfügt über einen dreiköpfigen Vorstand und ein mehrköpfiges Kuratorium. Deren Aufgabe ist es die Stiftung gemeinsam mit dem KMW zu kontrollieren und dafür Sorge zu tragen, dass das Projekt auch finanziell abgesichert ist, um es mittelfristig in die Selbständigkeit zu führen.
Inzwischen ist das Projekt mit all seinen vielseitigen Aktivitäten, das Zentrum des kleinen 20 Tausend Einwohner zählenden Ortes Barao de Grajau im Staate Maranhão. Eine soziale Erfolgsgeschichte, von der auch Papst Franziskus erfuhr und die Familie Pavel zu einer Audienz nach Rom einlud.
Auch in der PCF wird die indigene Kultur mit den Kindern und Jugendlichen gepflegt. Zum Beispiel mit dem Folklore-Tanz des Staates Maranhão "Bumba meu Boi", deren traditionelle Kleidung in eigener Arbeit der Kinder und Jugendlichen der Stiftung entstand. So wird auch hier eine Brücke zu der indigenen Bevölkerung Brasiliens geschlagen.


WWF Deutschland
Honorarkonsul Klaus Pavel ist Gründungsmitglied des Living Planet Clubs des WWF. Dieser hat sich auch den Schutz der Natur zur Aufgabe gemacht und sich so mit den indigenen Völkern der Amazonas Region eng verbunden, um bedrohte Arten und Ökosysteme zu erhalten. Mit 2,1 Mio. Quadratkilometern ist der Amazonas Regenwald 15-mal so groß wie Deutschland. Und mit seinen 340 Ethnien und 2,6 Mio. Menschen braucht er dringend Schutz zum Überleben.
Auch unser Planet braucht den Regenwald zum überleben. Die Ausstellung spiegelt die einmalige Schönheit dieser Region und die Kultur der tausende Jahre alten Traditionen seiner Bewohner wider. Daher präsentiert sich auch der WWF mit Bild- und Videomaterial. Wir wollen mit diesen Beiträgen, auf die besondere Schönheit der Region und die Notwendigkeit des Überlebens seiner indigenen Völker sowie der einmaligen nur dort anzutreffenden Fauna und Flora aufmerksam machen.


Museu do Índio - Funai
Die FUNAI ist eine govermentale brasilianische Stiftung eingerichtet speziell zum Schutz der Indigenen Völker Brasiliens. Sie soll die Einhaltung der indigenen Rechte nach Brasiliens Verfassung von 1988 und des Status der brasilianischen Indianer sicherstellen.
Die Ausstellung „NEKREI“ erfolgte mit der ausdrücklichen Unterstützung des „Museu do Índio – FUNAI “, Rio de Janeiro/ Brasília.
Wir danken auch diesen Persönlichkeiten für ihre Unterstützung.

David
Garrett
Musiker
„Kunst und Kultur bedeuten mir alles. Sie sind das Fundament meines Lebens. Das Gleiche gilt für unsere Umwelt mit ihrer Flora und Fauna.
Sie zu schützen und für unsere Kinder zu erhalten ist die größte Verantwortung unserer Generation.
Daher ist es mir eine Herzensangelegenheit die Initiative der Familie Pavel bei ihrem wunderbaren Projekt zu unterstützen.“

Dr. Eckart
v. Hirschhausen
Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung Gesunde Erde-Gesunde Menschen
„Klaus Pavel hat mich mit seiner Liebe zu den Menschen in Brasilien und seinem Engagement für die Kunst, die Kultur und die Rechte der Indigenen Völker überzeugt. Der Regenwald im Amazonas ist nicht die "Lunge" der Erde - es ist unser aller Beatmungsgerät! Die Brandrodungen die jeden Tag weitergehen sind ein Verbrechen an der Menschheit und an zukünftigen Generationen. Und solange ein Baum mit Wurzeln und Blättern uns nicht mehr wert ist, als einer, der in Bretter geschnitten wird oder für kurzfristige Futtermittel für die Fleischproduktion angezündet wird, geht dieses Verbrechen weiter. Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde. Und den Schutz der Regenwälder nur zusammen mit den Menschen, die dort wohnen. Dafür braucht es die internationale Unterstützung. Dafür steht die Foundation Pavel und die Ausstellung Nekrei. Bitte anschauen. Hinschauen. Und handeln.“

Berliner Philharmoniker
Die 12 Cellisten
„Die Vielfalt der Menschen und Kulturen, denen wir als reisende Musiker immer wieder begegnen, schärft unser Bewusstsein für den Umgang mit der Natur und unserer Umwelt. Angesichts der Zerstörung des Regenwaldes und den daraus resultierenden katastrophalen Folgen für die indigene Bevölkerung, aber auch für uns alle, begrüßen wir die hier ergriffene Initiative, die wir gerne unterstützen. Die Ausstellung "NEKREI" zeigt das Ausmaß dieser problematischen Entwicklung durch farbenfrohe und authentische Bilder aus dem Amazonasgebiet und seiner Bevölkerung.”

Der Verein Nekrei e.V.
Unterstützen Sie zum Wohl Ihrer Kinder und Enkel die Amazonas-Region und ihre Bewohner.
Die Dauerausstellung "Nekrei" ist Teil des Vereins Nekrei e.V., der am 17.06.2019 in Aachen gegründet wurde. Sie baut auf einer Sammlung von postkolonialem Federschmuck und Skulpturen aus dem Amazonasgebiet auf. Mit großem Erfolg wurde diese Sammlung erstmals 1998 im Ludwig Forum in Aachen gezeigt. Aufbauend auf dieser inzwischen erweiterten Sammlung entstand die Ausstellung auf dem Gelände der Rheinnadel GmbH in Aachen im alten Verwaltungsgebäude der Nadelfabrik, wo all diese Objekte nun dauerhaft ausgestellt werden. Mit dieser Ausstellung möchten wir möglichst vielen Menschen aus der Umgebung und darüber hinaus die Schönheit des Amazonasgebietes zeigen und gleichzeitig deutlich machen, welche Zerstörungen dort derzeit stattfinden. "Nekrei" soll auch zeigen, wie die ursprünglichen Brasilianer des Landes unter dieser Naturzerstörung leiden. All dies hat nicht zuletzt auch Auswirkungen auf uns hier in Europa in Form von Klimakatastrophen und Vergiftungen einiger Grundnahrungsmittel, die von Brasilien exportiert werden.
Die Ausstellung wurde im September 2023 offiziell eröffnet. Der Verein ist offen für jeden, der einen Beitrag zum Klima leisten möchte. Die Mitgliedschaft ist mit keinerlei Verpflichtungen verbunden und kann jederzeit zum Monatsende gekündigt werden. Der Erlös wird in erster Linie für die medizinische Versorgung der einheimischen indigenen Bevölkerung verwendet, die sich vehement gegen die Zerstörung ihres Lebensraums wehrt.
So werden Sie Mitglied bei Nekrei e.V.
Wenn Sie zum Überleben der indigenen Bevölkerung im Amazonasgebiet Brasiliens sowie zum Erhalt ihres Lebensraumes beitragen und damit der Zerstörung riesiger Landflächen entgegenwirken möchten - auch für das Überleben zukünftiger Generationen weltweit-,
dann senden Sie uns einfach den unterschriebenen Mitgliedsantrag zurück. Wir werden uns umgehend mit Ihnen in Verbindung setzen. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Sie so einen kleinen Beitrag leisten würden - zum Wohle Ihrer Kinder und Enkelkinder.
Ich danke Ihnen von ganzem Herzen.
Abraço
Konsul Klaus Pavel